Über der „Grot Döör“ (großen Tür) des niederdeutschen Hallenhauses steht das Jahr „Anno 1607 den 11. Majus“. In den acht nachfolgenden Generationen wurde das Bauerngehöft, das an der nahe gelegenen Elde-Müritz-Wasserstraße und der Kreisstadt Parchim liegt, nicht wesentlich verändert.
Seit 1665 haben Angehörige der Familie Pingel den Hof bewirtschaftet. Nach dem Ableben der letzten Bewohnerin, Erna Pingel, im Winter 1984 drohte dem original getreu erhaltenen Hofensemble der Verfall. Die Gemeinde Domsühl übernahm den Pingelhof und setzte ihn mit Hilfe der landwirtschaftlichen Betriebe und zahlreicher Helfer wieder instand.
Am 30. September 1989 wurde anlässlich des Bezirkserntefestes der Hof als agrarhistorisches Museum für die Öffentlichkeit übergeben.
Seit Mitte der 1990er Jahre sorgen die Mitglieder des Fördervereins Pingelhof e.V. für den Erhalt und die Bewirtschaftung des Museumsensembles. Mit Unterstützung der ABS Parchim wurden um die Jahrtausendwende außerhalb der eigentlichen Bauernhofanlage u.a. eine Mühle, eine Schmiede, ein Sägegatter, Traktoren- und Gerätehallen und ein Spielplatz errichtet und dann folgend von der Start GmbH, später ARCUM betreut. Ein Backofen wurde neu aufgebaut und ein kleiner Kiosk eingerichtet.
Jedes Jahr von April bis Oktober ist der Pingelhof ein beliebter Veranstaltungsort für Theateraufführungen, Mutter-und Herrentagsfeiern und Ernte-und Schlachtefesten.
Schulklassen besuchen die historische Anlage mit ihren vielen Informationen und Ausstellungsstücken ebenso gern wie Reisegruppen aus verschiedenen Bundesländern. Gern werden auch private und Firmenfeiern auf dem Gelände des Pingelhofes durchgeführt.
Neu in 2024 ist die Durchführung des 5. Treffens der GrenzzaunMopedz auf dem historischen Hof. Die Simson-Fans und viele Gäste können nicht nur die technischen Raritäten bewundern, gemeinsam ausfahren, sondern sich auch über die Geschichte des Hofes in einer Führung informieren.